Das Recht des Kindes auf Mitsprache und die Mitbestimmung seiner Bildungsprozesse (UN Kinderrecht)
„Jedes Kind, das dazu fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, hat das Recht, diese in allen das Kind berührenden Angelegenheiten frei zu äußern und es wird ihm zugesichert, dass diese Meinung angemessen und entsprechend seinem Alter und seiner Reife berücksichtigt wird.“ Diese Kinderrecht ist ein der UN-Kinderrechtskonvention gesetzlich verankert und bildet den Grundgedanken der Partizipation, der auch pädagogisch betrachtet einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung und Bildung des Kindes beiträgt.
Partizipation bedeutet, dass das Kind die Möglichkeit hat, sich aktiv zu beteiligen und Einfluss zu nehmen auf das Bildungs-und Einrichtungsgeschehen – entsprechend seinem Entwicklungsstand. Ein jedes Kind soll sich sowohl mit seiner Persönlichkeit einbringen als auch etwas für sich mitnehmen können. Kinder aktiv teilhaben zu lassen, sorgt für einen gute Gruppenatmosphäre, steigert die Motivation des Kindes und fördert zudem viele verschiedene Kompetenzen.
Im Rahmen der Partizipation findet immer Ko-Konstruktion statt. Dies meint, das Lernen immer in Zusammenarbeit stattfindet - zwischen der pädagogischen Fachkraft und dem Kind.
Ko-Konstruktion geht niemals ohne Partizipation und umgekehrt!
Umsetzung in unserer Einrichtung
Das pädagogische Personal gibt dem Tag eine Struktur. Innerhalb dieser Struktur beteiligt sich das Kind an der Planung des Tagesablaufes. Dieser lässt dem Kind die Möglichkeiten im eigenen Tempo und auf eigenen Wegen Erfahrungen mit sich selbst, mit anderen Menschen, der Umwelt und seinem Umfeld zu machen. Im Wechsel von Spiel, Angebot und Projekten gewährt ein flexibler Tag dem Kind Entscheidungsspielräume und Zeit zum Ausprobieren. Die Kinder wählen die meiste Zeit des Tages ihre Spielpartner/innen und ihre Aktivitäten selbst aus.
Die Regeln zur Nutzung der Räume und Materialien werden gemeinsam mit den Kindern erarbeitet und regelmäßig besprochen. Die pädagogischen Fachkräfte erinnern an die gemeinsam aufgestellten Regeln und verbindliche Absprachen und diskutieren regelmäßig, ob diese nach wie vor aktuell und angemessen sind.
In Pflegesituationen (Toilettengang, Wickeln) berücksichtigen die pädagogischen Fachkräfte die individuellen Bedürfnisse (Tempo, Vorlieben) jedes Kindes.
Unser Verpflegungskonzept setzt Partizipation um, in dem das Kind beispielsweise selbst entscheiden kann, wann es frühstückt, mit wem und was und wie viel es essen möchte.
Besonderes in Kinderkonferenzen, Erzähl- und Morgenkreisen steht die Meinungsäußerung des Kindes im Zentrum.
Hier kann das Kind seine Anliegen einbringen, diskutieren und damit Einfluss auf den Kita Alltag nehmen. Es hört die verschiedenen Meinungen der Kinder und lernt so unterschiedliche Perspektiven kennen. Dies ermöglicht ihm, die Erfahrung zu machen, dass es häufig nicht nur eine Wahrheit gibt, sondern verschiedene Ansichtsweisen.